Sie werden Panaschierkönige und -königinnen genannt: Jene gewählten Parlamentsmitglieder, welche am meisten parteifremde Stimmen auf sich vereinen konnten. Zwar haben es die Grünen nicht so sehr mit der Monarchie und dem Absolutismus. Gleichwohl sind sie mächtig stolz, dass sie am vergangenen Sonntag bei den Kantonsratswahlen gleich in vier der fünf Amteien den Königtitel geholt haben! Anders gesagt: In allen Wahlkreisen, in denen die Grünen mit eigenen Listen antraten (in der Amtei Thal-Gäu hatten sie keine eigene Liste), lagen sie vorne.

Daniel Urech (Dornach) hat in der Amtei Dorneck-Thierstein nicht nur das fünftbeste Resultat aller Kandidierenden errungen, er war mit 790 Panaschierstimmen klar auf dem Spitzenplatz; der zweitbeste brachte es auf rund 600 Stimmen. In der Amtei Bucheggberg-Wasseramt war es die Grüne Doris Häfliger Haupt, welche 1231 Fremdstimmen und damit die Krone holte. In der bezüglich Sitzzahl grössten Amtei Olten-Gösgen kam Felix Lang (Lostorf) sogar auf 1457 Panaschierstimmen, dicht gefolgt von Felix Wettstein (Olten), dem Kantonalpräsidenten der Grünen, der 1391 Stimmen ab anderen Parteizetteln auf sich ziehen konnte. Und kantonsweit die unangefochtene Panaschierkönigin war – wen wundert’s – Brigit Wyss (Solothurn). Ihre 2378 Fremdstimmen sind ein eindrückliches Zeugnis dafür, dass die Kandidatin für den Regierungsrat weitherum auf Unterstützung stösst.

Diese Ergebnisse belegen, dass die Grünen im Kanton Solothurn weit über ihre eigene Partei hinaus wählbar sind. Ihre Kompetenz, ihr Weitblick, ihr Engagement und ihre Menschlichkeit werden rundherum geschätzt. Das spornt alle anderen, die bei den Wahlen mitwirken, mächtig an – auch für die bevorstehenden Gemeindewahlen.