Nachhaltige Entwicklung wird für den neu zusammengesetzten Kantonsrat dank mehrerer Vorstösse gleich zu Beginn zum Thema. Wir Grüne haben dazu den Anstoss gegeben: Arbeitslosigkeit über 50 bekämpfen, Lebensmittelverluste verringern, wertvolle Baumaterialien wiederverwenden und die Verwaltung im Zivilschutz effizienter aufstellen. Die Debatten zu diesen Themen werden ein guter Gradmesser dafür ein, wie das Parlament in der neuen Legislatur „tickt“. Besonders aber wird der Vorstoss von Felix Glatz-Böni (Grüne, Bellach) zum Gradmesser, denn er will vom Kanton wissen, wie er es mit der Suffizienz hält. Suffizienz meint Gewinn dank Genügsamkeit. Das ist erfahrungsgemäss für viele Zeitgenossinnen und -genossen ein lästiges Thema, das man am liebsten umschifft. Suffizienz tönt nach Verzicht, und den können sich viele nur als unfreiwillig vorstellen. Fast niemand denkt an Zuwachs von Lebenslust und Lebensfreude. In der ziemlich lustlosen regierungsrätlichen Antwort auf die Interpellation ist es nicht anders. Dabei wären die Ansätze für politisches Handeln zahlreich: Belohnen von sparsamem Verhalten oder von „teilen s tatt besitzen“,  bestehende Bauzonen nach innen entwickeln statt zusätzliches Ackerland vernichten, die Strassenbeleuchtung spätnachts abschalten und vieles mehr, bis hin zu einem Steuersystem, welches eine Gemeinwohlökonomie belohnen würde. Jetzt ist eine günstige Zeit, um weiter zu denken als nur an die nächsten vier Jahre.

Für die Grüne Fraktion: Felix Wettstein, Olten