Am 10. Februar stimmen wir über die eidgenössische Zersiedelungsinitiative ab. Im Kanton Solothurn hat sich ein breites Befürworter-Komitee gebildet, welches von Personen aus beinahe allen Parteien unterstützt wird. Die Gründe dafür sind vielfältig, so sagt Fabian Müller, Präsident der kantonalen VCS Sektion: «Durch die Zersiedelung steigt das Verkehrsaufkommen immer weiter an, was negative Auswirkungen auf unsere Umwelt und unsere Lebensqualität hat.» Und Nicole Hirt, Präsidentin von Pro Natura Solothurn und Kantonsrätin (GLP), ergänzt: «Die Grundlage für die Biodiversität ist der Erhalt des Bodens.»

Kantonsrat (CVP) und Aviatik-Journalist Peter Brotschi betont die Wichtigkeit für den Kanton Solothurn. «Seit mehr als 40 Jahren sehe ich von oben, was mit der Schweiz passiert. Das Mittelland ist zu einem unansehnlichen „Biotop“ aus Beton und Verkehrsachsen geworden. Da wehrt sich das grüne Herz selbst im bürgerlichen Politiker. So darf es nicht weitergehen!»

Dem Komitee gehören auch viele LandwirtInnen an. Denn es ist klar, dass wir für unsere Landwirtschaft weiterhin Kulturland benötigen. Einer dieser Landwirte ist Alt-Kantonsrat (SVP) Hans Marti: «Die Zersiedelung ist unbedingt zu stoppen und das Land zu schützen. Wie das auch beim Wald vor über 100 Jahren geschehen ist. Denken wir dabei auch an unsere Nachkommen.» Auf nationaler Ebene unterstützt daher auch Bio-Suisse und die Kleinbauernvereinigung das Anliegen.

Ebenfalls im Solothurner Komitee sind über ein Dutzend ArchitektInnen und RaumplanerInnen vertreten, die sich für die Zersiedelungsinitiative aussprechen. Motiviert wurden diese durch einen offenen Brief von mittlerweile über 400 BerufskollegInnen, darunter auch prominente Vertreter wie Mario Botta oder Bernard Tschumi. Lanciert hat den Brief Köbi Gantenbein, Chefredaktor des Fachmagazins Hochparterre. Sie alle sagen klar, dass Lippenbekenntnisse nicht genügen und es ein Ja zu dieser Initiative braucht.

Auch Jacqueline Schreier, Vorstand der Jungen CVP Solothurn betont, dass das neue Raumplanungsgesetz noch nicht weit genug greift, um die Landschaft genügend zu schützen. Die Zersiedelungsinitiative stellt eine effektive Lösung dar und es wird der Forderung nach Landschaftsschutz und Zersiedelungsstopp endlich Rechnung getragen.

Raphael Schär-Sommer, Mitinitiant der Initiative und Gemeindeparlamentarier in Olten (Grüne), erklärt, dass die Initiative das bestehende Raumplanungsgesetz optimal ergänzt. Das Gesetz hat dazu geführt, dass überdimensionierte Bauzonen reduziert wurden. Damit aber nicht im Gleichschritt mit dem verschwenderischen Umgang des Bodens wieder eingezont wird, braucht es jetzt diese Initiative. So können die Baulandreserven, welche ungefähr sieben Mal die Fläche der Stadt Zürich ausmachen, sinnvoll genutzt werden.

Nationalrat (SP) Philipp Hadorn sagt abschliessend, dass die Natur ihren Raum benötigt und dies auch im Interesse der zukünftigen Generationen sei: Das Kulturland als Grundlage für unsere Lebensmittel und die Naherholungsgebiete für unsere Lebensqualität.

Das Solothurner Komitee wird von den Jungen Grünen Kanton Solothurn koordiniert und umfasst die Grünen Kanton Solothurn, die SP Kanton Solothurn, die EVP Kanton Solothurn, die JUSO Kanton Solothurn, die JCVP Solothurn, den VCS Kanton Solothurn, Pro Natura Kanton Solothurn, das Architekturforum Touringhaus Solothurn, den Verein Masterplan Solothurn und die Lebendige Oltner Nachbarschaft. Die Lebendige Oltner Nachbarschaft ist ein Beispiel, wie ein nachhaltiges Quartier entstehen kann.