Die Grünen Stadt Solothurn liessen sich den Entwurf des Leitbildes von der Chefin des Bauamtes, Andrea Lenggenhager, vorstellen, die danach auch noch auf verschiedene Fragen einging. Anerkennung für die geleistete Arbeit und den vorgelegten Entwurf, aber auch viele kritische Bemerkungen prägten die Diskussion!

Die Grünen sehen einen Widerspruch in der angestrebten inneren Verdichtung und der Erhaltung der Quartiercharakter. Sie befürchten insbesondere, dass auf diese Weise die Verdichtung nur zu einer grösseren Wohnfläche pro Kopf führen wird. Es sollen deshalb Steuergrössen für die Mindestausnutzung bei Neu- und grösseren Umbauten geschaffen werden. Durch die Abgabe von Land im Baurecht soll die Stadt einen starken Einfluss nicht nur auf die Gestaltung, sondern auch auf die künftige Nutzung und die Durchmischung behalten. Ein wichtiger Punkt sei die Versorgungssicherheit in den Quartieren, wo die Stadt eine aktive Rolle spielen und nicht einfach hinnehmen soll, was die Anbieter, insbesondere die Grossverteiler, von sich aus planen.

An der Peripherie sehen die Grünen Auszonungsmöglichkeiten, wobei darauf zu achten sei, dass bei den so entstehenden Freiräumen die öffentliche Zugänglichkeit gesichert wird. Damit sollen auch die Schrebergärten im mittleren Brühl langfristig erhalten bleiben. Den Leitsatz 6, «Gleiche Chancen in der Mobilität», beurteilen die Grünen kritisch. Zu leicht könnte er so interpretiert werden, dass bei einer Verbesserung der Bedingungen für den Langsamverkehr (Fuss- und Veloverkehr) auch ein Ausbau für die Autos erfolgen müsse. Eine Verdichtung sei aber nur möglich, wenn nicht noch mehr Autoverkehr in die Stadt geholt werde. Bei Neuüberbauungen sei deshalb die ÖV-Erschliessung nicht im Nachhinein zu realisieren, sondern müsse von Anfang an vorhanden sein. Schliesslich wünschen die Grünen auch, dass der anerkannten Pionierrolle der Stadt bezüglich Naturgärten, die Kulturgutcharakter hat, in der Anlage und Pflege von öffentlichen Grünflächen Rechnung getragen werden soll.